Radsportlerin Judith Krahl vom RSV Finsterwalde startet am Sonntag bei den Cross-Weltmeisterschaften in Dübendorf in der Schweiz.
Cottbus. Ein bisschen hatte Judith Krahl mit dem deutschen Meister-Titel geliebäugelt. Dass die 18-Jährige vom RSV Finsterwalde bei den Titelkämpfen Mitte Januar in Albstadt die Goldmedaille in der Klasse U 23 mit 1:11 Minuten Vorsprung gewann, kam dann doch etwas überraschend. Zusätzlicher Lohn: Mit dem Sieg löste die Sportschülerin, die in diesem Jahr ihr Abitur ablegen will, auch die Fahrkarte zu den Weltmeisterschaften in Dübendorf (Schweiz).
Am Sonntag um 13 Uhr startet das 40-minütige Rennen in der Schweiz. Auf dem örtlichen Flughafen ist ein 3,2 Kilometer langer Kurs präpariert: flach, kurvenreich, aber technisch nicht sehr anspruchsvoll. „Für Sonntag ist viel Regen angesagt, dann gibt es wohl auf den Wiesen einige längere Laufstücke – das liegt mir nicht so“, sagt Krahl, die vom Triathlon zum Radsport kam. Zum Cross kam sie eher zufällig: „Bahnfahren im Winter hat mir gar nicht gefallen“, erklärt Krahl.
Seit 2016 besucht die 18-Jährige, die aus Sonnewalde stammt, die Sportschule in Cottbus und gilt als eines der größten Talente. 2019 nahm Krahl als Juniorin an den Straßen-Europameisterschaften in Alkmaar teil. Jetzt gibt es die WM-Premiere für den Schützling aus der Trainingsgruppe Michael Gaumnitz, die am Sonntag vor Ort von Vater Gerald unterstützt und betreut wird.
Eine Extra-Vorbereitung hat Krahl, die in der Straßen-Bundesliga 2020 erstmals für das renommierte Team Stuttgart fahren wird, nicht absolviert. „Ich habe ganz normal mein Winter-Grundlagentraining durchgezogen“, so Krahl. Von einer Medaille träumt die deutsche U-23-Meisterin nicht. „Ich habe mir die Startlisten noch nicht angesehen, kenne die Strecke nicht richtig - ich werde das Rennen einfach ganz locker angehen“, sagt Judith Krahl vor ihrer WM-Premiere.